Der Teich

By on 10. Dezember 2018, in Kurzgeschichten

Ein Tischler erzählte mir neulich, dass er in seiner Mittagspause gern in den Park zu einem kleinen Teich geht und die Seerose und die Fische darin beobachtet. Nun schon über viele Jahre hinweg.

„Es ist doch wunderbar“, sagte er, „wie die Natur für sich selber sorgt. Am Anfang war die Seerose ja noch ganz klein, sie wuchs langsam aber stetig. Die Fische hingegen haben sich rasend schnell vermehrt, es waren wirklich sehr viele. Inzwischen, nach einigen Jahren, kriegen die Fische kaum noch Junge, es sind wieder ungefähr so viele geworden, wie am Anfang. Und die Seerose wächst nicht mehr so gleichmässig, sie schiebt nur so viele Blätter nach, dass der Teich gut beschattet ist. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der da für Ordnung gesorgt oder die Fische gefüttert hätte.
Diese Balance, die da irgendwie von ganz allein entsteht, finde ich sehr beeindruckend.“

 

(Quelle: www.mentalpotential.de/neue-geschichten.html)

 

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