Erholungstipp Nr. 8: Erholt nach den Ferien – oder nicht?

Kennen Sie dieses Gefühl in den Ferien, an nichts denken zu müssen, einfach in den Tag leben zu können und keinen Verpflichtungen nachgehen zu müssen? Frei und unbeschwert sitzt man irgendwo am Sandstrand, auf einem Berg umgeben von sagenhafter Natur oder mitten in einer pulsierenden Grossstadt. Dieses unbeschreibliche Ferienfeeling, wo wir irgendwie einfach ein bisschen glücklicher sind als sonst.

Und dann, nur ein paar Tage später, sitzt man wieder im Büro, ist auf der Baustelle, kutschiert die Kinder von einem Termin zum nächsten, schwingt den Besen durch das Wohnzimmer und der ganze Ferienzauber ist vorbei. Der Alltag hat einen wieder voll im Griff – und schon am nächsten Wochenende denkt man: «Oh Gott, ich brauche Urlaub!». All die gute Energie, die schöne Stimmung und ausgelassene Laune sind wieder futsch… Warum geht das nur immer so schnell?! Und wie können wir dieses Ferienfeeling länger aufleben lassen?

Der Alltag hat einen wahnsinnig schnell wieder, und die Erholung ist schneller weg, als uns lieb ist. Was macht es aber aus, dass wir uns während der Ferien so erholt und glücklich fühlen? Ist es tatsächlich «nur» die Tatsache, dass wir keine Verpflichtungen und Termine haben? Wobei – die haben wir doch teilweise auch im Urlaub…? Unsere Ferien gestalten wir jedoch meist nach unseren Wünschen und Bedürfnissen – sofern wir nicht «aus Rücksicht» unserem Partner / Partnerin, Kindern, Freunden oder Eltern gegenüber unsere eigenen Bedürfnisse vernachlässigen und es nur den Anderen recht machen wollen.

Oftmals gönnen wir uns während der Ferien auch mehr als sonst. Und das fängt mit so kleinen Dingen wie einem Cocktail an. «Jetzt im Urlaub, da gönne ich mir den Cocktail am Strand!» Und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen. Zuhause ist es oft eher ein «Hmm, soll ich jetzt wirklich einen Cocktail trinken? Wäre schon lecker, aber ist auch ziemlich teuer. Und all die Kalorien… Es ist schon 19:00 Uhr, zuhause wartet noch die Wäsche (hurra). Und morgen habe ich wieder volles Programm. Es wäre wirklich vernünftiger jetzt nach Hause zu gehen. Sooo toll sind diese Cocktails auch wieder nicht, völlig überbewertet. Ich nehme ein Wasser – ohne Kohlensäure, aber mit einem Schnitz Zitrone – und gehe nach Hause». Beobachten Sie mal Ihre Gedanken vor dem nächsten Entscheid…

In den Ferien gelingt es uns viel eher im Moment zu leben, ohne kreisende Gedanken und ohne übertriebene Vernunft – sondern wir geniessen einfach. Denn es sind ja schliesslich unsere Ferien.

Es ist, als ob wir es während zwei oder wenn es hoch kommt drei Wochen im Jahr verdient hätten, unser Leben zu geniessen – und sonst nicht. Sonst nicht? Sollte es uns nicht jeden Tag des Jahres wert sein, uns das Beste zu gönnen? Uns zu erlauben, das Leben in vollen Zügen zu geniessen? Natürlich haben wir alle Verpflichtungen. Und wir müssen Geld verdienen. Aber muss ich mich in einem Job abrackern, der mir nicht gefällt? Ist es nötig, dass ich mich jeden Tag mit Dingen beschäftige, die ich nicht gerne mache?

Schauen Sie sich Ihre Urlaubsfotos noch einmal an. Lassen Sie Ihre Ferien nochmals aufleben und versetzen Sie sich zurück in spezifische Situationen. In welchen Situationen waren Sie besonders glücklich? Auf welchen Fotos lachen Sie besonders stark? Was hat Ihnen am besten gefallen? Und am meisten Spass gemacht? Wann haben Sie sich so richtig frei und unbeschwert gefühlt? Viele dieser Dinge können wir – vielleicht manchmal in etwas abgeänderter Form – auch zu Hause machen: Ein gemütlicher Apéro mit spanischen Tapas auf dem eigenen Balkon, eine kleine Velotour ins Grüne nach Feierabend, ein schönes Feuer im Wald…

Die Frage ist: Sind Sie es sich wert?

Und haben Sie den Mut, Ihr Leben – vielleicht manchmal auf unkonventionelle Weise – nach Ihren Wünschen zu gestalten? …Wenn Sie Ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen, wer soll es dann machen?

Erlauben Sie sich, auch zu Hause genau so glücklich zu sein wie in den Ferien – Sie haben es verdient!

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