Besser als glücklich sein

By on 16. Januar 2018, in Inspirationen

Stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten Ihr Leben lang glücklich in einem Wassertank floaten. Neuropsychologen würden Ihnen mittels Elektroden die wunderbarsten Erfahrungen simulieren. Sie könnten abenteuerliche Reisen machen, ein erfolgreicher Filmstar sein, den Traumpartner finden und einfach alles erleben, was Ihnen Freude macht und was Sie sich wünschen.

Würden Sie das wollen?

Der amerikanische Philosoph Robert Nozick hat genau dieses Gedankenexperiment untersucht und gezeigt, dass die Vorstellung bei den meisten eher Unbehagen als Vorfreude auslöst. Denn obwohl irgendwie schön, ist es ja schon auch eine komische Vorstellung.

Sein Fazit: «Im Leben geht es um mehr, als sich glücklich zu fühlen».

Eine mögliche Erklärung können die Studien von Ed Diener bieten: Er hat die Zufriedenheit in verschiedenen Ländern untersucht und seine Erkenntnisse zeigen, dass Menschen in reichen Ländern deutlich zufriedener mit ihrem Leben sind als Menschen in armen Ländern. Irgendwie nachvollziehbar. Aber irgendwie eben auch nicht: Denn in armen Ländern nehmen sich prozentual gesehen deutlich weniger Menschen das Leben. Und auch die Burnout-Rate ist – wenn überhaupt vorhanden – deutlich tiefer. Wenn man in fremde Länder reist, sieht man dies oft: Gerade in Myanmar ist mir die Fröhlichkeit und Herzlichkeit der Menschen besonders aufgefallen! Aber auch in Argentinien, oder Fiji. Obwohl diese Menschen in Armut leben und teilweise jeden Tag um ihre Existenz kämpfen müssen, strahlen sie eine Zufriedenheit und Gelassenheit aus.

Woher kommt dieser Unterschied?

Menschen in armen Ländern erleben ihr Leben oft als sinnerfüllter.
Und das zeigt: Ein angenehmes Leben ist nicht alles – es muss auch eine Bedeutung haben.

«Life’s most persistent and urgent question is: What are you doing for others?»
Martin Luther King Jr.

Wir können noch so glücklich sein, reich, uns jeden Wunsch erfüllen können, doch wenn wir in unserem Leben keinen Sinn erleben, keinen Lebenszweck haben, keine Aufgabe, die uns ermöglicht, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, dann fehlt etwas.

Aber wie entsteht dieser Sinn? Wie gebe ich meinem Leben eine Bedeutung?

Die Psychologin Tatjana Schnell spricht hierfür von vier Merkmalen:

  • Bedeutsamkeit: Ist die Art und Weise, wie ich handle für mich – und vor allem für Andere – bedeutungsvoll? Ist mir das, was ich tue, wirklich wichtig?
  • Richtung: Habe ich eine klare Orientierung, einen Sinnkompass, der mir zeigt, wohin die Reise in meinem Leben gehen soll – und wohin nicht?
  • Zugehörigkeit: Erlebe ich Zugehörigkeit zu einem grösseren Ganzen? In Familie, im Freundeskreis, zu Arbeitskollegen, Gleichgesinnten oder generell der Menschheit als Ganzes?
  • Stimmigkeit: Passt das, was ich tue, wirklich zusammen? Stimmt es mit meinen Lebenszielen und -werten überein? Bleibe ich mir selbst treu? Beziehe ich Position, engagiere ich mich und trete ich leidenschaftlich für das ein, was mir wichtig ist? Entwickle ich meine Potenziale, Talente und Stärken und nutze ich diese fruchtbar – für mich und die Welt?

Wo stehen Sie?

Erleben Sie Ihr Leben als sinnerfüllt?

Was gibt Ihrem Leben eine Bedeutung?

Und welchen Beitrag leisten Sie, oder möchten Sie zukünftig leisten, für unsere Gesellschaft, für eine bessere Welt?

 


In der Blogreihe gibt es monatliche Inspirationen für ein glückliches, zufriedenes und sinnerfülltes Leben nach Ihren Wünschen – für Newsletter-Abonnenten direkt per Mail. Jetzt registrieren.