Erholungstipp Nr. 7: Einfach mal nichts tun

By on 5. Juli 2017, in "Gut erholt durch das Jahr"

Wann haben Sie das letzte Mal nichts gemacht? Keine Musik, kein Smartphone, kein Fernsehen, kein Buch, keine Zeitung, kein spazieren gehen, kein Gespräch, keine Gesellschaft, nichts. Einfach nur Zeit mit sich selbst verbracht? Sich selbst wahrgenommen? Und gespürt, was in Ihnen vorgeht?

Das wäre Ihnen zu langweilig? Ja genau – und das ist der Schlüssel!

In unserer Gesellschaft, in der immer alles schneller, höher und besser sein muss, ist Nichtstun oftmals negativ behaftet. Viele Menschen empfinden Nichtstun und Langeweile als unangenehm. Wenn wir uns langweilen, erleben wir meist eine ganz bestimmte Unruhe im Körper – wir fühlen uns vielleicht leer oder traurig. Und tun deshalb alles, um erst gar keine Langeweile aufkommen zu lassen. Wir sind ständig unterwegs, füllen unseren Terminkalender mit einem Treffen hier und einem Dinner da und hasten rastlos von einem Event zum nächsten. Andere versuchen ihre Langeweile mit Essen oder Alkohol zu betäuben. Oder sie schauen stundenlang fern, scrollen auf Facebook rauf und runter in der Hoffnung, vielleicht doch noch einen neuen Post zu entdecken oder aktualisieren den E-Mail-Posteingang im 20 Sekunden-Takt. Diese Form des Zeitvertreibs ist jedoch – wer hätte es gedacht – meist wenig befriedigend und so sind wir hinterher oftmals noch unzufriedener.

In einer Zeit, in der alle darüber klagen, dass sie zu viel um die Ohren haben, könnte es ja durchaus positiv sein, mal nichts zu tun zu haben. Befreit von Pflichten könnte man das Nichtstun, die Leere, geniessen und sich lustvoll der Langeweile hingeben.

Doch oft macht dies Angst. Gelangweilte warten ruhelos darauf, dass etwas geschieht und dass sie unterhalten werden.

Das ist schade!

Denn Langeweile ist nicht Faulheit, sondern sie ermöglicht uns den Blick nach innen zu richten, Zeit mit sich selbst zu verbringen und sich selbst kennenzulernen.

Sie ist das Signal, dass der Geist Erholung braucht, er möchte sich eine „Weile“ erholen. Nicht denken, nicht müssen, nicht agieren – einfach Sein, sich spüren. Wenn Leere, Trauer, Angst oder Wut auftreten, ist das völlig normal und in Ordnung. Es hilft Ihnen, wieder eine innere Balance herzustellen.

Zudem können Momente der Langeweile dabei helfen, sich auf das zu besinnen, was man wirklich will, und neue Ziele zu setzen. Sie sind eine kreative Kraft und eine Quelle der Inspiration!

Also: Verabreden Sie sich zur Abwechslung doch mal mit sich selbst – haben Sie ein Rendezvous mit sich! Und lernen Sie sich kennen. Nehmen Sie sich Zeit, um nichts zu tun. Und lassen Sie die Langeweile zu… Was passiert, wenn Sie sich langweilen? Welche Gedanken und Ideen kommen? Was nehmen Sie körperlich wahr? Und was spüren Sie?

 


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