Machen Sie sich ein eigenes Bild

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und so auch meine Kolumne… Sie konnten lesen, warum guter Schlaf so wichtig ist, was «verliebt sein» wissenschaftlich gesehen genau ist, was eine Depression ist und vor allem auch was nicht, wie Sie sich erholen können und vieles mehr. Ich hoffe, dass Ihnen die Kolumne gefallen hat und dass ich Ihnen neues Wissen näher bringen konnte. Mein Ziel war es, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und die manchmal komplex formulierten Studienerkenntnisse in einer verständlicheren Sprache zu erläutern.

Ein solches Beispiel hatten wir in der allerersten Kolumne – erinnern Sie sich? «Eine meta-analytische Bestandsaufnahme verdeutlicht, dass Persönlichkeits- und Intelligenztests hinsichtlich berufsrelevanter Kriterien noch nicht ausreichend validiert wurden.» Was bedeutet das nun also? Studien zeigen, dass intelligente und gewissenhafte Menschen beruflich erfolgreich sind. Es gibt aber auch Studien, die nicht zu diesen Ergebnissen kommen – was stimmt? Dies versuchen sogenannte Meta-Analysen herauszufinden, indem sie verschiedene Ergebnisse zusammenfassen. Bei obengenanntem Beispiel kam dabei heraus, dass die Ergebnisse von Intelligenz- und Persönlichkeitstest hinsichtlich des Berufserfolgs noch sehr unklar sind. Klar ist, dass noch nichts klar ist. Na toll – immerhin etwas.

Bei sämtlichen Forschungsergebnissen ist es ratsam, diese zu hinterfragen: Wer hat genau was untersucht und mit welchem Ziel? Dies gilt nicht nur in der psychologischen Wissenschaft, sondern generell im Leben: Glauben Sie nicht alles, was Sie hören oder lesen. Bilden Sie Ihre eigene Meinung, machen Sie sich ein eigenes Bild!

Wenn Sie die Kolumne nochmals in gesammelter Form Revue passieren lassen wollen, können Sie dies auf meiner Website sehr gerne machen – ich würde mich freuen!

M.Sc. Ramona Wunderlin

(«Psychologie – ganz einfach»: Nr. 12, veröffentlicht im BiBo am 4. Dezember 2014)

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