Offline

By on 8. November 2018, in Inspirationen

Kanada: Ein Traum von einem Land! Unendliche Wälder, uralte Bäume, imposante Berge und majestätische Tiere! Wow, Natur pur! Ein unglaubliches Gefühl! Ein Foto nach dem Andern und dann: Zack! Software-Defekt auf dem Handy, kein Zugriff mehr, Totalschaden, Offline. Stimmung am A***.

So schnell kann das gehen 😉

Nach zwei bis drei Tagen des Mich-Nervens und dem Versuch das Handy selbst und in Port Hardy, im Norden von Vancouver Island zu reparieren, habe ich zu mir gesagt: «So, fertig. Ich lasse mir meine Ferien dadurch nicht bestimmen und kümmere mich erst zuhause wieder darum. Jetzt geniesse ich Kanada.»

Und nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, genoss ich die totale Auszeit in allen Belangen! Das Eintauchen in die Natur und die gegenwärtigen Momente vor Ort waren dadurch nochmals intensiver und so viel einfacher! Ich war mit allen Sinnen voll da und nicht gedanklich bereits irgendwo anders. Es war das pure Freiheits- und Unabhängigkeitsgefühl!
Und auch Familie, Freunde und die Arbeit haben es wunderbar ausgehalten 😉

Und so herrlich entspannt wie dieses offline-Gefühl in Kanada war, desto schwieriger war es das entsprechende Gefühl zuhause aufrechtzuerhalten. Schon am ersten Tag fühlte ich mich regelrecht «abgeschnitten» von meinen Freunden und Familie. Ich wurde innerlich richtig unruhig. Am vierten Tag habe ich ein Ersatzhandy bekommen – Gott sei Dank! Und als da um die 300 ungelesene WhatsApp-Nachrichten in all den verschiedenen Gruppen aufpoppten, eine nach der andern, löschte es mir als wie mehr ab. Und ich sehnte mich sofort wieder nach diesem freien offline-Gefühl von Kanada zurück!!
Wie komisch wir Menschen doch manchmal sind… 🙂

Den ersten Abend verbrachte ich dann aber doch noch etwa drei Stunden am Smartphone – um die Nachrichten zu lesen und teilweise bereits zu beantworten. Denn ja klar, es ist ja auch ein schönes Gefühl, so viele Nachrichten zu bekommen. Es gibt einem das Gefühl, dass andere Menschen an einen denken, dass man geliebt wird und wichtig ist. Und es ist ja auch spannend zu sehen, was bei den anderen so läuft. Auf Facebook, auf xing, und so weiter. Aber mir ist da auch zum ersten Mal aufgefallen, wie ausgelaugt ich mich danach gefühlt habe. Überhaupt nicht genährt und erfüllt. Sondern eigentlich einfach nur schlapp. Das ist mir vorher nie so klar aufgefallen – denn wenn wir da mitten drin stecken, nehmen wir es oft nicht mehr so ganz wahr. Wir gewöhnen uns daran. Und dadurch kann unsere Wahrnehmung gewissermassen abstumpfen.
Aber: Wir können das auch durchbrechen!

Seit drei Wochen sind wir nun wieder zuhause. Und rückblickend war dieser Software-Defekt wirklich ein Geschenk! Nicht nur dass ich Kanada dadurch viel intensiver und freier erleben durfte, auch gehe ich jetzt zuhause ganz anders mit meinem Smartphone um. Spätestens um 21:00 Uhr schalte ich mein Handy in der Regel aus und lasse es in der Küche liegen – sodass ich gar nicht erst in Versuchung gerate, kurz vor dem Zu-Bett-Gehen oder direkt nach dem Aufwachen darauf zu schauen. Viele Apps habe ich gar nicht erst wieder heruntergeladen. Und die Geschäftsmails sind auch nicht mehr auf dem Smartphone.

Und schon nur durch diese kleine Veränderung habe ich jeden Tag das Gefühl, dass ich mehr Zeit habe als früher! An einem ganz normalen Feierabend ohne Smartphone und ohne TV sind es für mich gefühlt zwei Stunden, die ich an freier Zeit geschenkt bekomme und die ich so ganz selbstbestimmt nutzen kann. Zwei Stunden pro Tag, die ich für Dinge nutzen kann, die mich nähren und erfüllen. Und das ist ein riesiges und wahnsinnig kostbares Geschenk!

Wann waren Sie das letzte Mal für längere Zeit offline?
Und wie fühlt es sich für Sie an?

Wie wäre es direkt heute mit einer offline-Auszeit?

 


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