
Sich verlieren im Mami-Sein
By Ramona Wunderlin on 27. Juni 2020, in InspirationenUnd plötzlich waren da nur noch Krabbeltreffs, Mama-Workouts und Spielnachmittage… Stets danach bestrebt, einen tollen Alltag für meine Tochter zu gestalten. Sie will doch bestimmt mit ihren Gspähnli spielen, ihre Grosseltern sehen, dies und das. Und ich wurde als wie unzufriedener. Bis ich mich dann total erschöpft fühlte und weinend am Esstisch sass.
Ich war nur noch am Funktionieren, habe mich selbst verloren. War überhaupt nicht mehr verbunden.
Und ja: Ich müsste es doch besser wissen.
Wie oft habe ich gehört: «Tappe bloss nicht in die Falle, nur noch Mama zu sein.»
Und schwups, war ich genau da drin. Schwups habe ich die falsche Abzweigung erwischt und war auf einem Irrweg.
Aber so ist das Leben doch. Wie mit der heissen Herdplatte: Man kann es noch so oft hören, wir möchten es einfach selbst ausprobieren, erfahren und erkennen. Und das ist ja auch gut so und gesund. Denn wir wachsen an unseren Erfahrungen und entwickeln uns durch sie weiter. Unser Leben wäre ja total langweilig, wenn wir nur nach den Erfahrungen Anderer leben würden 😉
Das Leben schenkt uns immer wieder Möglichkeiten, um uns neu wiederzufinden. Um uns neu zu erfahren. Immer wieder. Bis wir wirklich bei unserem Ursprung sind. Bei unserem wahren Wesenskern.
Dank all meinen bisherigen Erfahrungen gelingt es mir zum Glück als wie schneller, solche Irrwege zu erkennen und zu mir zurückzufinden. So dass es nur kurze Abstecher sind. Wie wenn man falsch abbiegt, es dann aber realisiert, umkehrt und wieder den richtigen Weg einschlägt.
So habe ich mir heute einen freien Nachmittag/Abend gegönnt, habe ein sehr inspirierendes Referat von Oona besucht (www.oonacanonica.ch) und den Tag gemütlich an der Aare in Solothurn ausklingen lassen.
Endlich mal wieder Zeit nur mit mir.
Zeit, um mein aktuelles Leben zu reflektieren.
Um nachzuspüren, was ich ab jetzt anders machen möchte.
Dabei ist der Hauptpunkt für mich, nicht mehr nur zu funktionieren. Sondern wieder vielmehr zu Sein. Meine sinnliche, weibliche Seite wieder mehr zu leben. Mein volles Frausein auszukosten. Und es zu geniessen.
Und mein Leben nicht mehr primär nach meiner Tochter (und meinem Mann) auszurichten. Sondern wieder viel vielmehr Dinge zu unternehmen, die mir Freude bereiten.
Bei gewissen Dingen – wie ausgiebigen Spaziergängen im Wald, Wanderungen oder Ausflügen – kann ich meine Tochter problemlos mitnehmen (dank der tollen Beratung und Motivation von Carmen, missmonkey.ch). In der Ruhe der Natur kann ich wunderbar auftanken und kann meiner Tochter auch gleich einen für mich ganz wichtigen Wert mitgeben: Naturverbundenheit.
Und bei anderen Dingen nehme ich die mir angebotene Unterstützung (nun endlich 😉 ) an und geniesse die Zeit ohne meine Tochter. Zusammen mit meinem Mann oder auch einfach nur für mich alleine. Zum Schreiben, Sein und Geniessen.
So wie heute.
Zeit, einfach nur mit mir.
Um mich selbst wiederzufinden, wenn ich mich im Alltag verliere…
Wie machen Sie das?