Woher kommen die Schmetterlinge im Bauch?

By on 8. Mai 2014, in Kolumne "Psychologie - ganz einfach"

Es soll etwas geben, das uns viel glücklicher macht als Geld (siehe Kolumne vom 3. April 2014)… Haben Sie herausgefunden, was es ist? Das Gefühl, welches uns alles um uns herum vergessen lässt. Das Gefühl, welches uns trotz nur weniger Stunden Schlaf wunderschön aussehen lässt. Das Gefühl, welches uns einfach total glücklich macht. Ja genau: die Liebe.

Aber was genau ist eigentlich «Liebe»? Welches sind die Gründe für die Schmetterlinge im Bauch?

Der wissenschaftliche Blick auf die romantische Liebe ist ernüchternd: Das Gefühl, das bei frisch Verliebten Schmetterlinge im Bauch flattern lässt, ist lediglich das Ergebnis eines geschickt gemixten Hormoncocktails: viel Dopamin, wenig Serotonin. Diese beiden «Glückshormone» sind für die tollen Gefühle zuständig, die wir empfinden wenn wir verliebt sind. Der Ursprung der Liebe liegt genau genommen nicht im Herzen, sondern im Gehirn. Gehirn-Untersuchungen zeigen, dass beim Anblick des geliebten Menschen vor allem das Belohnungssystem ansteigt, welches mit Euphorie und Motivation in Verbindung steht. Andere Hirnareale reduzieren ihre Tätigkeit, so z.B. der präfrontale Cortex, der für rationale und vernünftige Entscheidungen wichtig ist. Liebe kann somit wirklich blind – oder gar naiv – machen. Ein weiteres wichtiges Hormon ist Oxytocin – das «Kuschelhormon». Es sorgt für wohlige Nähe, Geborgenheit und Vertrauen gegenüber anderen Menschen. Es fördert die langfristige Paarbindung und die Treue. Ob Amor in seinen Pfeilen wohl eine Portion Oxytocin hat…?

Trotz interessanter wissenschaftlicher Kenntnisse, ist Liebe so viel mehr als «nur» Wissenschaft. Die Magie der Liebe oder der Zauber eines ersten Kusses können nie über Tabellen oder Experimente analysiert werden. Und das ist auch gut so.

Alles Gute und viel Liebe!

M.Sc. Ramona Wunderlin

(«Psychologie – ganz einfach»: Nr. 5, veröffentlicht im BiBo am 8. Mai 2014)

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