Woran glauben Sie?

«Unsere Gedanken sind schöpferisch – mit ihnen gestalten wir unser Leben.» Das hört man immer wieder. Aber was heisst denn das überhaupt? Und von welcher Tragweite sprechen wir da?

Dass man sich in der Stadt einen freien Parkplatz wünschen kann und dann auch tatsächlich einen solchen findet, das haben in ähnlicher Form wahrscheinlich schon ganz viele erlebt.

Aber was denken wir denn sonst so tagein, tagaus, wenn wir nicht gerade damit «experimentieren»? Was sind unsere unbewussten Gedanken und Glaubenssätze? Denn die sind es, die uns meistens steuern und lenken. Ausser natürlich wir sind sehr achtsam und uns unseren Gedanken stets bewusst – aber Hand aufs Herz: Wer ist das schon 24h am Tag? Ich zumindest drifte immer mal wieder in den Autopiloten ab…

Und genau da wird’s doch dann aber auch spannend: Denn was denke und glaube ich denn in diesen Momenten?

Neben dem klassischen, religiösen Glauben gibt es meiner Erfahrung nach auch den Glauben an gesellschaftliche Normen, an familiäre Traditionen, an die Werte unseres Unternehmens, usw.

Ein solcher Glaube kann uns Halt und Sicherheit geben und es ist daher sehr nachvollziehbar, dass wir diese Gedanken glauben. Die Frage ist nur, ist es tatsächlich «unser» Glaube, oder ist es ein «äusserer» Glaube, den wir übernommen haben?

«Die Frau soll kleiner sein als der Mann», «Männer weinen nicht», «Mit 30/40/50/60 geht’s bergab», «Das System wird sich nie ändern», «Was kann ich alleine schon bewirken», «Weltretter sind Träumer», «Es wird immer Krieg geben auf der Welt», «Die Menschheit braucht Arme und Reiche», «Mit Verstorbenen kann man nicht kommunizieren», «Das Leben ist hart und unfair», etc…

Sehr oft lassen wir uns und unser Leben von genau solchen Normen oder Glaubenssätzen leiten und steuern.

Im Buch «Mary» von Ella Kensington wird dies ganz schön verdeutlicht: Mary, welche mit den ganzen gesellschaftlichen Normen nicht vertraut ist, kommt in eine Psychiatrie und fragt sich, wer denn hier nun «krank» und wer «gesund» sei? Die mürrisch guckenden und hektisch umherlaufenden Menschen in weissen Kitteln oder die fröhlich lachenden, farbenroh gekleideten und geselligen Menschen am Tisch?

Ohne diese Glaubenssätze, können wir die Welt von einer anderen Perspektive sehen. Oftmals freier und losgelöster. Und wir können dann auch wieder in uns hineinhorchen und unseren eigenen, wahren Glauben erforschen.

Ja, das ist nicht einfach. Denn damit wendet man sich gewissermassen von der gesellschaftlichen Norm ab – und das ist nicht leicht. Und braucht Mut. Wie oft machen wir uns etwas kaputt, lassen etwas nicht entstehen und verpassen dadurch wunderbare Erfahrungen, weil wir so gefangen sind in unseren Glaubenssätzen und den gesellschaftlichen, familiären, religiösen oder unternehmerischen Normen? Und verleugnen dadurch vielleicht unser eigentliches Potential?

Ich merke auch immer wieder, wie ich mir da selbst im Weg stehe. Wie viel einfacher und leichter es wäre, wenn ich mich nicht so stark nach Aussen ausrichten würde. Und deshalb beginne ich (mich) immer wieder zu hinterfragen: Warum mache und denke ich das so und so? Macht das wirklich Sinn? Oder ist es nur so, weil es halt alle machen und weil es immer so gemacht wurde?

«Eine Welt in Frieden ist möglich», «Es gibt genug für Alle», «Das Leben meint es gut mit mir», «Ich kann alles erreichen, was ich mir wünsche», «Wir können uns selbst heilen», «Ich kann etwas bewirken», «Wir können im Einklang mit der Natur leben», «Wir alle können glücklich sein».

Welch andere Welt könnten wir mit solchen Glaubenssätzen kreieren!
Stellen Sie sich das einmal vor!
Gibt das nicht ein wundervolles und einfach nur fabelhaftes Bild unserer Welt?
Lassen Sie uns diese Kraft und ihr volles Potential nutzen! Statt uns einfach nur einen freien Parkplatz in der Innenstadt zu wünschen 😉

„Die Kraft Berge zu versetzen, liegt in uns selbst.“
Émile Coué

Woran glauben Sie?
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