«Zum Sinn von Weihnachten»
By Ramona Wunderlin on 21. Dezember 2017, in Sonstiges2017 war ein intensives Jahr. Kriege, Terroranschläge, Flüchtlingswellen, Naturkatastrophen und auch im privaten Umfeld Krankheiten, Unfälle, Trennungen und Scheidungen. Man kann in Angst verfallen und sich fragen: Wo führt das nur hin? Man kann die Umstände und Veränderungen aber auch als Chance nutzen; um aufzuwachen, um etwas zu verändern und das Leben aktiv zu gestalten. Ganz nach dem Motto: «Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.»
Und dazu ist die Weihnachtszeit eine optimale Zeit. Sie kann genutzt werden, um das Jahr Revue passieren zu lassen und sich zu fragen: Wo habe ich nach meinen eigenen Werten gehandelt und etwas Gutes vollbracht? Und wo war ich selbst vielleicht kein gutes Vorbild? Habe andere (oder mich selbst) nicht ernst genommen oder sogar abgewertet? Wofür schäme ich mich? Und welchen Weg möchte ich zukünftig gehen? Was für ein Mensch möchte ich sein?
Der Ursprung von Weihnachten
Der eigentliche Sinn von Weihnachten kann uns dabei wunderbar unterstützen. Überraschenderweise kommt jetzt nicht die Geburt von Jesus Christus. Denn der Ursprung von Weihnachten liegt viel weiter zurück. Dieser kann bis in die Zeit der alten Ägypter, der Babylonier und des Römischen Reiches zurückverfolgt werden. Fast alle Bücher über die Geschichte von Weihnachten erklären, dass das Römische Reich den 25. Dezember als den Geburtstag des Sonnengottes feierte. Schon in der Antike hatten die Ägypter und andere Hochkulturen den 21. Dezember (der Tag der Wintersonnenwende) zum Anlass genommen, die Geburtstage ihrer Sonnengottheiten zu feiern. Die Sonne wurde verehrt und es wurde ihre Rückkehr zur Stärke nach der Wintersonnenwende vom 21. Dezember gefeiert. Die Kirche hat das Fest 400 Jahre nach Christi Geburt Jesus gewidmet und wir feiern statt der Wintersonnenwende die Geburt von Jesus am 25. Dezember.
Besinnung auf die (eigene) Stärke
Der Ursprung von Weihnachten ist das Fest der Sonne als zentrales Gestirn am Himmel. Das Licht und die Wärme der Sonne ermöglichen alles Leben auf Erden. Diese Bedeutung war den Menschen seit jeher bewusst. Und mal ehrlich: Was wären wir denn ohne die Sonne? Sie symbolisiert Standhaftigkeit, Ausdauer, Grösse, Vitalität und Lebensfreude. Der Zeitpunkt, an dem die Sonne stärker und stärker wird, kann auch uns symbolisch unterstützen, uns wieder auf unsere eigene Stärke zu besinnen. Oftmals scheinen wir zu vergessen, wozu wir fähig sind und verlieren uns stattdessen in Selbstzweifeln. Doch wir sind nicht schwach, ausgeliefert und haben keine Wahl – ganz im Gegenteil. Wir müssen uns nur rückbesinnen und uns unserer wahren Kraft und Stärke wieder bewusst werden. Es steckt alles in uns – in jeder und jedem Einzelnen. An Weihnachten geht es um die Stärke, um unsere eigene wahre Kraft. Um das Leben. Und um die Liebe.
Und das fängt in den eigenen vier Wänden an, bei uns zuhause im Wohnzimmer. Dass wir uns nicht sinnlos streiten, uns selbst und unseren Mitmenschen nichts vormachen, uns gegenseitig mit Geschenken beeindrucken wollen, die wir uns gar nicht leisten können oder mit einem 3-Gang-Deluxe-Menü, das uns vor lauter Überforderung in den Wahnsinn treibt.
Lassen Sie sich von der Weihnachtszeit verzaubern. Geniessen Sie die sinnliche Stimmung, die in der Luft hängt. Freuen Sie sich über das Leben. Geniessen Sie es und stossen Sie darauf an. Und werden Sie sich Ihrer wahren Stärke wieder bewusst. Und tragen Sie diese in die Welt. Damit die Liebe stärker ist als die Angst. Ich wünsche Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest!
Herzlichen Dank für die Veröffentlichung des Artikels!
Der BiBo (Birsigtal-Bote) ist seit 1945 die Zeitung für das Birsigtal und das Leimental. Jede Woche berichtet er verlässlich und umfassend über das politische, gesellschaftliche, kulturelle, gewerbliche und sportliche Leben in der Region.
Zum Originalartikel (21.12.2017 – BiBo Nr. 51/52, Seite 12).