Was ist Psychologie?

Oje, eine Psycho-Tante! Dr. Sommer fürs Leimental, Mike Shiva im BiBo – herrje.
Nein, in dieser Kolumne geht es nicht um fragwürdige Interpretationen – wie etwa auf Sigmund Freuds Couch – sondern es geht um die Vermittlung aktueller psychologischer Forschung in einer verständlichen Sprache. Es hat mich während meines Studiums immer genervt, dass spannende Studien und interessante wissenschaftliche Erkenntnisse nur in Fachjournals veröffentlicht werden und dann auch noch in einem Fachchinesisch, welches kaum jemand versteht. «Eine meta-analytische Bestandsaufnahme verdeutlicht, dass Persönlichkeits- und Intelligenztests hinsichtlich berufsrelevanter Kriterien noch nicht ausreichend validiert wurden.» – hä?! Auf diesen Satz werde ich in einer späteren Ausgabe nochmals zurückkommen…

Psychologie ist nach Rohracher die Wissenschaft, welche bewusste Vorgänge und Zustände sowie deren Ursachen und Wirkungen untersucht. Um diese wissenschaftliche Psychologie geht es in der Kolumne. Doch was ist denn das genau und wo liegt die Grenze zur Alltagspsychologie? Die an Universitäten und Fachhochschulen gelehrte Psychologie, auf die ich mich in dieser Kolumne berufe, ist die empirische Wissenschaft vom menschlichen Erleben und Verhalten. Empirisch bedeutet, dass Fragestellungen mit geeigneten Methoden (oft Experimenten) überprüft werden. Nach dem Credo: was nicht bestätigt werden kann, gibt es nicht. Bei der Alltagspsychologie bezieht man sich hingegen auf den gesunden Menschenverstand, es handelt sich oftmals um Interpretationen, die nicht experimentell überprüft werden. Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Psychologie sollen in die Alltagspsychologie übergehen; einen Beitrag dazu soll diese Kolumne leisten. Jeden Monat wird ein Thema behandelt, beginnend mit «Schlaf» in der nächsten Ausgabe anfangs Februar – ich freue mich darauf!

M.Sc. Ramona Wunderlin

(«Psychologie – ganz einfach»: Nr. 1, veröffentlicht im BiBo am 9. Januar 2014)

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