Zuwenig Schlaf macht dick, dumm und krank

By on 6. Februar 2014, in Kolumne "Psychologie - ganz einfach"

«Zuwenig Schlaf macht dick, dumm und krank», wie es der Schlafforscher Zulley formuliert. Na toll, werden da Kurzschläfer wie Angela Merkel denken, die mit vier Stunden Schlaf pro Nacht auskommen. Zuwenig Schlaf macht dick, da wir es nachts dank der Ausschüttung des Hormons Leptin zwölf und mehr Stunden ohne Essen aushalten. Zuwenig Schlaf macht dumm, da wir im Schlaf unser Wissen abspeichern – wer zu wenig Tiefschlaf bekommt, vergisst deutlich leichter und ist weniger leistungsfähig.

Und wie sieht’s mit dem «Krankmachen» aus? Gemäss australischen Forschern führen weniger als sieben Stunden Schlaf zu einem höheren Risiko an Herz-Kreislauf-Krankheiten (Bluthochdruck, Herzinfarkt). Gemäss einer englisch-italienischen Studie weisen jedoch auch Menschen, die mehr als neun Stunden schlafen ein höheres Risiko solcher Krankheiten auf. Wie geht denn das? Was zählt ist nicht die Schlafdauer, sondern die Schlafeffizienz! Die Schlafeffizienz ist der Anteil der Zeit, in dem das Gehirn tatsächlich schläft. Da kann man bis zu zehn Stunden (vermeintlich) schlafen und fühlt sich am Morgen dennoch gerädert. Ja, denn oftmals liegen «Langschläfer» zwar lange im Bett, kommen jedoch zu keinem erholsamen Schlaf. Das Problem ist also nicht zu viel oder zu wenig Schlaf, sondern der Mangel an gutem Schlaf.

Und wie kommt man zu solch gutem Schlaf? Hilfreich kann eine Einschränkung des abendlichen Medienkonsums sein, denn durch das helle Licht der Bildschirme (Fernseher, Smartphones) wird die Melatonin-Ausschüttung gehemmt, wodurch man im «Wach-Modus» bleibt. Auch helfen kann ein fixer Rhythmus, das heisst möglichst immer zur gleichen Zeit zu Bett gehen –  ja, auch am Wochenende. Oft schläft man aber schlecht und wälzt sich im Bett, weil die Gedanken kreisen, weil man sich sorgt oder «einfach nur» gestresst ist. Doch mehr dazu in der nächsten Ausgabe – bis dahin gute Nacht!

M.Sc. Ramona Wunderlin

(«Psychologie – ganz einfach»: Nr. 2, veröffentlicht im BiBo am 6. Februar 2014)

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